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seinen großen König und ganz Europa bewunderte ihn als einen großen Mann. Im Volksmunde wird er der alte Fritz genannt.
„Hätt' ich mehr als ein Leben, ich wollt' es gern für mein Vaterland hingeben."
„Der Fürst ist nur der vornehmste Diener seines Staates."
Wahlspruch: „Für Ruhm und Vaterland."
M. 249, 250, 251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258.
O. 235, 236, 237, 238, 239, 440.
12 Die drei schleftschen Kriege.
a. Erster schlesis cher Krieg.
Friedrich Ii. erneuerte die Ansprüche Preußens auf Schlesien. Er stützte seine Ansprüche ans einen Vertrag, welchen der Kurfürst Joachim I I. mit dem schlesischen Fürsten im Jahre 1537 geschlossen hatte. Da Maria Theresia Schlesien nicht freiwillig abtreten wollte, so entstanden die drei schlesischen Kriege.
Der erste schlesische Krieg dauerte von 1740—1742. Friedrich rückte in Schlesien ein und nahm es rasch in Besitz. Die Kaiserin
Maria Theresia schickte ein Heer gegen ihn, aber das österreichische
Heer wurde (1741) bei Mollwitz und (1742) bei Czaslan geschlagen. Da schloß Maria Theresia mit Preußen Frieden zu Breslau (am 11. Jnni 1742). Schlesien kam an Preußen.
b. Zweiter schlesischer Krieg.
Dieser dauerte von 1744 — 1745. Da Maria Theresia sich mit Sachsen und England verbündete, fürchtete Friedrich Ii., Schlesien solle ihm wieder genommen werden. Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg. Das feindliche Heer wnrde dreimal von den Preußen geschlagen und zwar bei Hoheufriedberg (1745), bei Sorr (1745) und bei Kesselsdorf (1745). Am 25. Dezember 1745 wurde der Friede zu Dresden geschlossen. Friedrich Ii. behielt Schlesien.
c. Dritter schlesischer Krieg.
Der dritte schlesische Krieg, der auch siebenjähriger Krieg heißt, dauerte von 1756—1763. Maria Theresia verbündete sich mit Sachsen, Rußland, Frankreich und Schweden. Sie konnte deshalb große Heere
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Schlesien Schlesien Mollwitz Breslau Sachsen England Hoheufriedberg Dresden Sachsen Frankreich Schweden
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Zu den höheren Offiziersstellen gelangen. So erstarkte das Vaterland und rüstete sich zu dem Hl. Kampfe, in welchem es das Joch der Fremdherrschaft abschütteln sollte.
M. 266. O. 241.
17. Preußens Erhebung.
Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden; auch den Papst (Pins Vii.) hatte er in Gefangenschaft geführt. In seinem Übermute wollte er auch Rußland demütigen. Aber in Moskau erlosch sein Glücksstern und es dämmerte die Morgenröte der Befreiung für Europa. Preußen hatte am meisten unter Napoleon gelitten; hier nahm auch die Erhebung gegen ihn den Anfang. Der König Friedrich Wilhelm Iii. begab sich nach der freien Stadt Breslan und waudte sich in einem Aufrufe an feiu Volk. Als Ehrenzeichen für die Tapferen des Hl Krieges stiftete er das eiserne Kreuz. Der Aufruf des Königs fand bei seinem treuen Volke den mächtigsten Widerhall. Bürger und Bauern hatten an Bedrückung und Mißhandlung durch Napoleon so Unsägliches erfahren, daß sie jetzt mit ganzer Kraft die Fesseln zu zerreißen trachteten. Die Vaterlandsliebe loderte zu Hl. Flamme auf; alle scharten sich um den teuren Landesfürsten. In wenigen Tagen hatte der König ein großes Heer, beseelt von Mut lind Hingebung für König und Vaterland. Es bildeten sich Freikorps, welche dazu bestimmt waren, aus den nicht preußischen deutschen Bezirken kampflustige Jünglinge aufzunehmen (Lützow).
Nicht nur die Männer, auch die Frauen wetteiferten im Dienste des Vaterlandes. Das Andenken an die verewigte Königin Luise, welche alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert, spornte zur Nachahmung an. Die Frauen gabeu ihren Schmuck fürs Vaterland; die goldenen Ringe tauschten sie gegen eiserne, welche die Inschrift trugen: „Gold gab ich für Eisen hin 1813"; sie schafften Verbandszeug und pflegten die verwundeten und erkrankten Krieger in deu Spitälern. Zum Andenken an die Königin Luise stiftete der König deu Luisenorden zur Belohnung für solche Frauen, welche sich um das Vaterland verdient machen würden. Alle hatten nur das eine Ziel im Auge: „Freiheit". Der Wunsch ging aufs glänzendste in Erfüllung in den Freiheitskriegen.
M. 267, 268, 269. O. 243, 244.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Königin_Luise
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18. Die Freiheitskriege
Nach dem schrecklichen Untergange des französischen Heeres in Rußland begab sich der König Friedrich Wilhelm Iii. nach Breslau. Von hier aus berief er am 3. Februar 1813 seht Volk zu deu Waffen. Da entstand eine große Begeisterung im ganzen Vaterlande. Freudig eilten alle waffenfähigen Männer und Jüugliuge zu den Waffen, und bald hatte der König ein großes, kampflustiges Heer. Preußeu und Rußland schlossen ein Bündnis und zogen gemeinsam gegen Napoleon in den Krieg. Dieser hatte schnell ein neues Heer gebildet und rückte in Deutschland ein.
In den Schlachten bei Lützen (am 2. Mai 1813) und Bautzen (am 21. Mai 1813) errang er mit großen Verlusten den Sieg. Nun traten mich Österreich, Schweden und England dem Bündnisse bei. Die Verbündeten erkämpften eine Reihe der glorreichsten Siege. Am 23. Anglist wurde ein französisches Heer, welches Berlin nehmen wollte, bei Großbeeren geschlagen, und Blücher, der Marschall Vorwärts, besiegte die Franzosen in der denkwürdigen Schlacht an der Katzbach (am 25. August). Napoleon sandte ein zweites Heer gegen Berlin, welches bei Deunewitz gänzlich geschlagen wurde (am 3. September). In der großen Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 17. und 18. Oktober wurde Napoleons Macht gebrochen. Mit den Trümmern seines Heeres floh er aus Deutschland und hat seit dieser Zeit den deutschen Boden nicht mehr betreten.
Die Sieger zogen nun nach Frankreich. In der Nenjahrsnacht 1814 setzte Blücher bei Kaub über den Rhein und vertrieb die Feinde ans den linken Rheinlanden. In Frankreich hatten die Verbündeten noch mehrere harte Kämpfe zu bestehen, bis sie endlich (am 31. März 1814) ihren Einzug in Paris hielten. Napoleon wurde abgesetzt und aus die Insel Elba verwiesen, und Ludwig Xviii., ein Bruder des hingerichteten Königs, bestieg den Thron Frankreichs und schloß mit den Verbündeten Frieden (am 30. Mai 1814).
Aber plötzlich verließ Napoleon die Insel und landete in Frankreich. Überall wurde er mit Jubel ausgenommen. Seine alten Krieger gingen gleich zu ihm über, und mit einem glänzenden Heere zog er nach Belgien, wo die Preußen und Engländer standen. Zuerst besiegte Napoleon die Preußen, dann aber wurde er von den Preußen und
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Engländern (bei Waterloo am 18. Juni 1815) völlig geschlagen. Die Verbündeten hielten ihren zweiten Einzug in Paris (am 7. Juli 1815), und Napoleon wurde auf die Insel St. Helena verbannt, wo er auch starb.
Nach Beseitigung Napoleons war endlich in Europa wieder Friede. Preußen erhielt die meisten seiner frühern Besitzungen zurück, außerdem eine große Länderstrecke am Rhein, fast die Halste der jetzigen Provinz Sachsen und noch andere Läuderstriche, so daß es sich bedeutend vergrößerte. Die deutschen Staaten vereinigten sich zu einem großen Staatenbnnde, welcher den Namen deutscher Bund erhielt, und Deutschland erfreute sich von jetzt ab einer langen Friedenszeit.
M. 270. 271, 278. O. 216, 245, 246, 247.
19. Friedrich Wilhelm Iv. (1840—1861.)
Er zeichnete sich aus durch feine Frömmigkeit und seine große Friedensliebe. Seine Freude sand er im Wohlthun. Ackerbau, Handel und Gewerbe wurden befördert und nahmen einen hohen Aufschwung. Knnst und Wissenschaft fanden au ihm einen warmen Freund und mächtigen Beförderer. Auch verdanken wir ihm die heutige Vollendung des Kölner Domes, der ein Meisterwerk der deutschen Baukunst ist. Als im Jahre 1848 in Frankreich wieder eine Revolution ausbrach, verbreitete diese sich auch über unserer Vaterland. Friedrich Wilhelm Iv. gab seinem Volke eine neue Verfassung und stellte so Ruhe und Ordnung wieder her. (Er berief zwei Kammern nach Berlin. Die erste Kammer wurde das Herrenhaus, die zweite das Abgeordnetenhaus genannt. Diese beiden Kammern stellten die Verfassung fest, welche der König beschwor (31. Januar 1850). Nach dieser Verfassung wurde Preußen eine konstitutionelle Monarchie. Zur Anlegung eines Kriegshafens kaufte er von Oldenburg den Jadebusen. Dieser Kriegshasen wurde im Jahre 1869 fertiggestellt und erhielt den Namen Wilhelmshafen.) Im Jahre 1857 befiel den König eine schwere Krankheit, und sein Bruder Wilhelm übernahm die Regierung als Prinzregent. Friedrich Wilhelm Iy. starb am 2. Januar 1861.
Wahlspruch: „Ich und mein Hans wollen dem Herrn dienen."
M. 274, 275, 276. O. 248.
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18(54 von bett tapfern Preußen erstürmt worden, und anch die Insel Alsen erobert war, bat der König von Dänemark nnt Frieden, der dann am 30. Oktober in Wien geschlossen würde. In beinselben mußte Dänemark bte deutschen Herzogtümer abtreten. Schleswig und Holstein würden nun von Preußen und Österreich gemeinschaftlich regiert, Lauenburg aber kam an Preußen gegen eine Entschäbigung von 7 lj2 Millionen Mark.
M. 278. O. 250.
25. Zer Krieg gegen Österreich. (1866.)
Bald entstand zwischen Preußen und Österreich ein Zwiespalt, der zum Kriege führte. Die bebeutenbsten deutschen Fürsten waren gegen Preußen. Rasch rückten die Preußen in Hannover ein und schlugen die Hannoveraner und Kurhessen in der Schlacht bei Langensalza ant 27. Juni. Das preußische Hauptheer zog gegen Süden nach Sachsen und Böhmen. Die Preußen erfochten mehrere Siege über die Österreicher, uitb am 3. Juli mürbe die große österreichische Armee in der Schlacht bei Königgrätz vollständig geschlagen. Die preußischen Truppen rückten auf Wien zu. Da schloß der Kaiser von Österreich mit Preußen Frieden zu Prag ant 23. August.
Eine andere preußische Armee hatte auch die süddeutschen Staaten besiegt. Da baten auch diese um Frieden. Durch diesen Krieg wurde Preußen vergrößert um die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau. Auch mußte Österreich 60 Millionen Mark Kriegskosten an Preußen bezahlen. An Stelle des deutschen Bundes wurde jetzt der norddeutsche Bund errichtet.
M. 279. O. 251.
26. Dev Krieg gegen Frankreich. (1870—71.)
Die Franzosen sahen fortwährend mit Neid und Mißgunst auf unser deutsches Vaterland. Sie konnten es durchaus nicht leiden, daß Preußen 1864 und 1866 so ruhmreiche Siege erfochten hatte, und daß Deutschland einig war. Sie wollten deshalb mit Preußen Krieg führen, wollten ihm die schöne Rheinprovinz entreißen und ihren Einzug in Berlin halten. Einen Grund zum Kriege hatten sie balb ge-
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funden. Die Spanier hatten den Erbprinzen von Hohenzollern zu ihrem Könige gewählt. König Wilhelm meiste zur Kräftigung seiner Gesundheit gerade in Ems. Da ließ ihm der Kaiser von Frankreich sagen, er solle dem Prinzen verbieten, die Königskrone anzunehmen. Unser König antwortete, seine Regierung habe mit der spanischen Königswahl nichts zu thun; er könne das dem Prinzen nicht verbieten. Der Prinz lehnte jedoch die Krone von Spanien ab. Desnn-geachtet waren die Franzosen nicht zufrieden und belästigten unsern König mit frechen Zumutungen, und am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich Preußen den Krieg.
Nuu erhob sich ganz Deutschland: Preußen, Sachsen, Baiern, Württemberg und alle andern deutschen Staaten. Voll Mnt und Begeisterung zogen alle in den Kampf hinaus.
Die Franzosen griffen die Stadt Saarbrücken an, die nur von wenigen preußischen Soldaten verteidigt wurde. Als diese sich nach tapferster Gegenwehr vorder großen Übermacht zurückzogen, schrieben die Franzosen in allen französischen Zeitungen, daß sie einen glänzenden Sieg errungen hätten, und es war großer Jubel in Frankreich. Aber sie hatten sich schrecklich getäuscht. Die deutschen Truppen waren so tapfer und hatten so tüchtige Führer, daß die Franzosen fortwährend geschlagen wurden. Die größten Gefechte waren am 4. August bei Weißenburg, am 6. August bei Wörth und Spichern, am 16. August bei Marslatour, am 18. August bei Gravelotte, am 1. September bei Sedan. Am 2. September wurde Napoleon mit 84 000 Manu in Sedan gefangen genommen. Napoleon kam auf das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel, und die französischen Soldaten wurden nach Deutschland in Gefangenschaft geführt.
Aber nun war der Krieg noch nicht zu Ende. Die Franzosen setzten den Kaiser Napoleon ab, wählten eine neue Negierung und führten den Krieg gegen Deutschland mit großer Erbitterung fort. Aber umsonst; gegen deutschen Mut und deutsche Tapferkeit konnten sie nichts ausrichten. Am 27. Oktober ergab sich die starke Festung Metz, und 180 000 französische Soldaten kamen nach Deutschland in Gefangenschaft. Auch die Festungen Straßburg und Belfort wurden erobert, und Paris, die Hauptstadt von Frankreich, wurde belagert. Die deutschen Truppen erfochten noch viele glänzende Siege, und am
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1. März 1871 hielten sie ihren Einzug in Paris. Am 2. März wurde ein vorläufiger Friede geschlossen, der daun am 10. Mai in Frankfurt am Main seine Bestätigung erhielt. Frankreich mußte Elsaß und eineu Teil von Lothringen abtreten und fünf Milliarden Franken Kriegskosten an Deutschland bezahlen. König Wilhelm war am 18. Januar 1871 vou den deutschen Fürsten zum Kaiserausgerufen worden. Der norddeutsche Bnnd wurde ausgehoben, und es entstand wieder ein einiges deutsches Reich.
Deutschland ist aus diesem Kriege ruhmreich hervorgegangen. Die großartigen Ersolge danken wir zunächst unsern tapfern Kriegern. Sie sind aber mich das Werk der treuen und einsichtsvollen Räte des Königs Wilhelm, unter welchen sich Graf von Moltke und Fürst von Bismarck besonders auszeichneten. Der General-Feldmarschall von Moltke hatte den Plan entworfen, nach welchem die Feldherren ihre Heere zu den glänzendsten Siegen führten, und der Reichskanzler Fürst von Bismarck hat es verstanden, diese Siege zum Wohle des Vaterlandes auszunützen. Er legte dadurch den Grundstein, ans welchem die Einigkeit und Größe Deutschlands ausgebaut wurden.
M. 280, 281, 282, 283, 284, 285.
O. 252—262.
2 7. Friedrich Iii. (1888.)
Friedrich Iii. wurde geboren am 18. Oktober 1831, dem Gedenktage der Schlacht bei Leipzig. Wie Kaiser Wilhelm die Liebe seiner Unterthanen in seltenem Maße genoß, so in gleicher Weise sein Sohn und Nachsolger auf dem Throne, Friedrich Iii. Er war der Liebling und der Stolz der deutscheu Nation. In den Kriegen gegen Österreich und Frankreich hat er seine tapfern Truppen zu vielen glänzenden Siegen geführt. Er wurde dadurch der Mitbegründer deutscher Einigkeit und Größe. In seinem kräftigen Mannesaller wurde sein Leben von einer schweren Krankheit bedroht. Während er in St. Reirto (an der tyrrhenischen Meeresküste) Genesung suchte, ereilte ihn plötzlich die Trauerbotschaft von dem Tode feines Vaters, des Kaisers Wilhelm. Als man ihm von der Heimreise abriet, erwiderte er: „Und wenn ich unterwegs sterben müßte, ich kehre zurück." Trotz seines schweren Leidens und der strengen Winterkälte begab er sich
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Zeigte sie stets Mut und Gottvertraueu. Bewunderungswürdig zeigte sich auch ihre Herzensgute. Wo Not und Elend zu lindern waren, ging sie mit gutem Beispiel voran. Nach den großen Überschwemmungen im Frühjahre 1888 besuchte sie selbst die verwüsteten Gegenden, um sich von der großen Not zu überzeugen, zu trösten und zu helfen. Liebe und Verehrung des deutschen Volkes sind ihr als bleibendes Andenken gesichert.
2i>. Wilhelm Ii.
Wilhelm Ii. ist der älteste Sohn des verstorbenen Kaisers Friedrich und wurde geboren am 27. Januar 1859. Sein ganzes Leben bis zu seiner Thronbesteigung (15. Juni 1888) war eine ernste Vorbereitung ans seinen hohen Beruf. Deutschland betrachtet seinen Kaiser als einen echten Sproß des Hohenzollernstamines. Er ist der Sohn des edlen Kaisers Friedrich, der Enkel des großen Kaisers Wilhelm. Wilhelm Ii. vermählte sich am 27. Februar 1881 mit der Prinzessin Augusta Victoria von Schleswig-Holstein-Sonderbnrg-Angnstenburg, mit der er in sehr glücklicher Ehe lebt. Den Kaiser wie die Kaiserin schmücken sehr hohe Herzens- und Geistesgaben ; sie sind die würdigen Nachfolger ihrer großen Ahnen. Ihr ältester Sohn Wilhelm, unser jetziger Kronprinz, wurde geboren am 6. Mai 1882.
Gleich nach seiner Thronbesteigung zog der Kaiser Wilhelm Ii. mit einer stattlichen Flotte nach Rußland, um seinem Volke den Frieden zu sichern. Von Rußland zurückgekehrt, begab er sich nach Österreich und Italien, um mit den Fürsten das Friedensbündnis zu befestigen. Dann unternahm er die Nordfahrt und besuchte die Könige von Dänemark und Schweden. Tie Hochzeit seiner Schwester, der Prinzessin Sophia, führte ihn nach Griechenland und der Türkei. Hierauf stattete er den Fürsten des deutschen Reiches seine Besuche ab, und darnach besuchte er die fürstlichen Hose von Holland, Belgien und England. Nachdem er seinem Volke den äußern Frieden gesichert, suchte er auch den innern Frieden und das Wohl seiner Unterthanen zu fördern.
Ganz besonders nimmt sich der Kaiser des Arbeiterstandes an. Als im Mai des Jahres 1889 in den rheinisch-westfälischen Bergwerksbezirken ein großer Arbeiter-Ausstand ausbrach, empfing er eine Abordnung der Arbeiter und sagte ihnen in wohlwollenden Worten
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Schweden hatten große Verluste; sogar ihr König Gustav Adolf fiel in der Schlacht. Nach dieser Schlacht benahm sich Wallenstein so sonderbar gegen den Kaiser, und seine Soldaten hausten überall so fürchterlich, daß er mit seinem Heere entlassen wurde. Wallenstein flüchtete nach Eger, wo er meuchlings ermordet wurde. Bald nachher besiegten die Kaiserlichen die Schweden in der Schlacht bei Nörd-lingen (am 4. Oktober 1634); fast das ganze schwedische .Heer wurde aufgerieben.
Jetzt hätten die Katholiken und Protestanten gern Frieden geschlossen; aber das lag nicht in der Absicht der Franzosen. Diese hatten die Protestanten fortwährend zum Kriege gereizt und sie mit Geld unterstützt. Es rückte ein Heer französischer Trnppen an den Rhein, und der Kampf entbrannte von neuem. Dieser letzte Kampf war der furchtbarste von allen. Er dauerte 10 Jahre und wütete in allen Gegenden Deutschlands. Erst im Jahre 1648 wurde zu Münster und Osnabrück Frieden geschlossen. Dieser Friede wird der westfälische Friede genannt. Frankreich bekam Ober- und Unterelsaß nebst einigen andern Bezirken; Schweden bekam im Norden Deutschlands bedeutende Länderstriche, und der Kaiser verlor fehle Unabhängigkeit. Ganz Deutschland war durch deu Krieg verwüstet.
285.
20. Erfindung des Schietzpnlvers
Um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts lebte in der Stadt Freiburg in Baden ein Franziskanermönch mit Namen Berthold Schwarz. Dieser stampfte einst in einem Mörser Schwefel, Holzkohle und Salpeter. Als er einen Stein darauf legte, fiel zufällig ein frunfe iu die Mischung. Diese entzündete sich, und mit einem furcht-Dareit Knalle flog der Stein gegen die Decke des Zimmers. Sehr erstaunt darüber wiederholte der Mönch seine Versuche und sah stets denselben Erfolg. Er machte seine Erfindung bekannt, und man kam auf deu Gedanken, metallene Mörser anzufertigen, und damit Steine und Kugeln in belagerte Städte zu schlendern. Die neue Waffe wurde immer mehr vervollkommnet, und so entstanden nachher die Kanonen und später auch die Gewehre. Durch diese Feuerwaffen mußte das
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Berthold_Schwarz
Extrahierte Ortsnamen: Eger Schweden Rhein Deutschlands Frankreich Deutschlands Deutschland Freiburg Baden
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links vom Rheine an Frankreich abtreten. Friedrich Wilhelm Ii. starb im Jahre 1797.
Wahlspruch: „Aufrichtig und ftanbhaft"
M. 259. O 241.
14. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840.)
Unter der Regierung dieses edlen Fürsten mußte unser Vaterland die tiefste Schmach erleiden. Der herrschsüchtige Kaiser von Frankreich, Napoleon L, überzog fast ganz Enropa mit Krieg. Er zwang auch den König von Preußen zum Kriege. Trotz der tapfersten Gegenwehr erlag Preußen der Übermacht der Franzosen. Napoleon hielt seinen Einzug in Berlin (ant 27. Oktober 1806), und Friedrich Wilhelm rlüh mit seiner Familie nach Königsberg und von dort nach Memel. Im Frieden zu Tilsit (am 9. Jnli 1807) mußte er die Hälfte seiner Lander an Frankreich abtreten.
Aber es kam noch ein schweres Unglück für König und Vaterland.
Tie vielen Leiden der königlichen Familie und des Vaterlandes
hatten die fromme Königin Luise sehr betrübt und ihre Gesundheit
zerstört. Sie starb am 19. Juli 1810, tief betrauert vom ganzen Vaterlande.
Doch Preußen sollte auch wieder bessere Tage erleben. Napoleon Überzog auch Rnßlanb mit Krieg. Er braut] mitten im Winter mit einem Heere von 500 000 Mann bis Moskau vor; boch hier ereilte i[)ii Gottes Strafgericht. Dir Russe» selbst verbrannten diese große und schone Stadt und zogen sich ins Innere von Rußland zurück. Sou allem entblößt, war nun das stolze Heer Napoleons in wenigen ^ag-u durch Hunger und Kalte und die nachsetzeude» Russen vernichtet. Napoleon selbst floh „ach Frankreich zurück, äioii der „großen “ i'*11 nur 30000 Krieger das deutsche Land wieder. Nun erhoben sich die Völker, Preuße,, au der Spitze. Sie besiegten Napoleon nudbe,retten Europa oou der Fremoherrschaft der Franzosen. Nach
J1mmttr,'e8cn ,0t"tc »ncdrich Wilhelm, daß sei» Land wieder zu Wohlstanb gelangte. Er starb im Jahre 1840.
„Meine oache ist die Sache meines Volkes."
Ich möchte um vieles nicht über ein Volk herrschen, welches keine Religion hatte."
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TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Frankreich Frankreich Berlin Königsberg Frankreich Moskau Gottes Napoleons Frankreich Europa